Trading Gedanken

Liebe Trader,

wie Sie wissen, ist der Börsenerfolg keine Selbstverständlichkeit. Trotz gewissenhafter Vorbereitung kann so manches schiefgehen. Manchmal kann man in der Reflexion über seine gemachten Trades daher erstaunliches entdecken. Für den Handelsverlauf ab dem 17.08. wurde mir das wieder sehr bewusst. Wir hatten Ihnen einen Short Trade im Dax empfohlen – Einstieg bei 10.640 Punkten. Schon bei der Signalerstellung ging ich von einem Swing Trade über mehrere Tage aus. Für den kurzfristigen Daytrader sollten es ca. 20-25 Punkte werden.

Der Trade lief mustergültig an (der Einstieg ist gelb markiert). Eigentlich wie auf Schienen. Die Daytrader hatten einen schnellen Erfolg und die Swing Trader ein stabiles Polster.

Der Kurs notierte schon am Nachmittag 120 Punkte tiefer. Trade auf Einstand ziehen und abwarten. Es erfolgte eine Korrektur der Bewegung – wieder hoch zu ca. 10.618 Punkten. Für den 22.08. gab ich dann das Signal zum Ausstieg, nachdem die weitere Bewegung ins Stocken geriet. Der Gewinn betrug am Ende ca. 100 Punkte (je nach Broker).

Trotz des guten Einstiegs gab es 2 Punkte an denen man ins Zweifeln kommen konnte.

1) Die Korrektur bis auf 10.618. Wer das nicht “aushält”, stellt glatt und hat 20 Punkte sicher. Mit der (leidvollen) Erfahrung schon 120 Punkte vorne gewesen zu sein. Es gibt aber Schlimmeres als im Gewinn glatt zu stellen…

2) Wer gar nicht glatt stellte konnte am 22.08. im Laufe des Tages noch plus/minus Null raus – oder ging ein paar Punkte ins Minus. Das erstere ist Pech – der zweite Umstand eher “Dummheit”.

Und damit sind wir dann bei den komplett unterschiedlichen Ergebnissen (gleicher Einstieg Short bei 10.640 Punkten):

– kurzfristig orientiert: 20-25 Pkt. Gewinn
– Swing Trader geht schon am Nachmittag raus = max. 120 Pkt. Gewinn
– Swing Trader lässt sich verunsichern, raus bei ca. 10.620 = 20 Pkt. Gewinn
– Swing Trader löst die Position am 22. früh morgens auf = 100 Pkt. Gewinn
– Swing Trader wartet zu lange = 0 Punkte oder sogar 10 Punkte Minus!

Der weitere Verlauf spielt eher eine untergeordnete Rolle – hätte, wenn und aber. Ich bin mir sicher, dass kaum ein Trader 120 Punkte im Gewinn liegt – zuschaut wie es ins Minus geht, um dann “eisenhart” auf eine weitere Bewegung in seine Richtung zu hoffen. Zu viele Trading-Karrieren wurden schon auf diese “harte” Tour beendet. Wenn nämlich die erhoffte Bewegung ausbleibt. Für die Hoffnung gibt es an der Börse weder Mitleid noch Geld.

Mit jedem Trade und jedem weiteren Jahr der Erfahrung kann man die Situationen besser abschätzen. Uns überrascht die Börse zwar ab und zu auch noch, aber zumindest ist man dann häufig in die richtige Richtung investiert – oder rechtzeitig flat – das heißt ohne Position im Markt. Wie z.B. unsere Entscheidung während des Brexit Votums keinen Trade einzugehen.

Wir versuchen Ihnen die richtigen Einstiege – und Ausstiege zu vermitteln. Und wenn ein Trade nicht funktioniert, den Verlust möglichst klein zu halten.

Weiterhin viel Erfolg wünscht TMP Trading.